Weshalb tragen meine Obstbäume keine Früchte?
Ein Teil der Obstarten, insbesondere Kernobst, ist von Natur aus unfruchtbar und benötigt einen Befruchter. Die Befruchtung kann nur durch den Pollen einer anderen Sorte erfolgen. Dies ist eine vorteilhafte Eigenschaft, da sie die Vielfalt fördert und Inzucht vermeidet. Wenn jedoch keine anderen Sorten als Befruchter vorhanden sind, bleibt der Obstbaum ohne Früchte. Allerdings tritt dieses Problem bei Kernobst selten auf, da die Insekten in der Blütezeit ausreichend Apfel- und Birnenpollen auf sich tragen. Die Fremdbefruchtung führt zu einer natürlichen Diversität, die wiederum die Diversität fördert - ein wunderschöner Kreislauf! Bei selteneren oder regionalen Obstarten wie Kirschen, Zwetschgen und manchmal auch Aprikosen kann die Selbstunfruchtbarkeit jedoch häufiger zu Ertragsausfällen führen. Hier stellt sich dann die Frage nach dem passenden Befruchter.
Es ist nicht zwingend erforderlich, dass ein Baum der gleichen Obstart als Befruchter dient. Tatsächlich können zum Beispiel Süßkirschen, die häufig selbst unfruchtbar sind, durch die Pollen von sauren oder wilden Kirschbäumen erfolgreich bestäubt werden. Der entscheidende Faktor ist der Abstand des Befruchterbaums, der sich innerhalb eines Radius von 1 bis 2 Kilometern befinden sollte. Dies entspricht der Entfernung, die Bienen bei der Nahrungsbeschaffung zurücklegen.
Von größter Bedeutung ist es, dass genügend Insekten für die Bestäubung der Pflanzen zur Verfügung stehen. Allzu oft fehlen jedoch ausreichend Bienen und Hummeln in der Umgebung, um diesen Prozess zu gewährleisten. Eine mögliche Lösung ist die Ansiedlung von Insekten, was jedoch oft eine Herausforderung darstellt.
Ohne Bienen gäbe es keine Früchte: Diese unersetzlichen Helfer bei der Befruchtung sind die Honigbienen. Sie gewährleisten nicht nur die Befruchtung, sondern auch einen hohen Ertrag an Früchten. Leider hat ihre Zahl in den letzten Jahren aufgrund von Parasiten und Krankheiten abgenommen. Zudem geben immer mehr Imker - häufig aus Altersgründen - ihre Tätigkeit auf und es ist schwierig, Nachfolger zu finden. Obwohl Wildbienen und Hummeln die Arbeit der Honigbienen teilweise übernehmen können, sind sie nicht vollständig in der Lage, sie zu ersetzen. Allerdings fliegen sie bereits bei niedrigeren Temperaturen und sind somit für frühblühende Obstarten wie Pfirsich, Aprikose und Nektarine von Vorteil. Daher sollten geeignete Unterschlupfmöglichkeiten wie unsere Nisthilfen für Bienen geschaffen werden, um Wildbienen zu fördern. Mit etwas Glück übernehmen Bienen und andere summende Insekten die Bestäubung und ermöglichen dennoch eine Fruchtentwicklung.