Lexikon

Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) 

Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) 

Merkmale

Die Glockenblumen-Scherenbiene erreicht eine Größe von etwa 8-10 mm (Weibchen 8-9 mm, Männchen: 9-10 mm). Ihr Körper ist schwarz gefärbt und spärlich weißlich-grau (Weibchen) bzw. gelblich-braun (Männchen) behaart, wobei die Behaarung der Männchen etwas intensiver erscheint. Der Hinterleib ist mit Schmalen Querbinden versehen, die bei den Weibchen weiß gefranst und bei den Männchen etwas stärker gelb-bräunlich behaart sind. Die Weibchen besitzen eine helle, gelbliche Bauchbürste. Die Mandibeln sind geringer ausgeprägt als bei ähnlichen Arten der Gattung. Die Männchen besitzen drei Ausbuchtungen am Hinterleibsende.
Max. Größe (
): 9 mm
Max. Größe (
): 10 mm

Lebensweise

Allgemeine Eigenschaften:
Solitär lebend
Nistplatz: In (vorhandenen) Hohlräumen nistend, In Totholz nistend
Die Glockenblumen-Scherenbiene lebt oligolektisch und ist auf Glockenblumen spezialisiert.
Nisthilfen wie z.B. Holz mit Bohrungen oder Bambus- und Schilfrohr (Loch-Durchmesser etwa 3-4 mm) werden von der Biene angenommen.
Flugzeit: Jun – Aug

Allgemeine Informationen

Bauchsammelbienen (Megachilidae)

Bauchsammelbienen, auch bekannt als Megachilidae, sind eine faszinierende Familie von Hautflüglern, die etwa 80 verschiedene Gattungen umfassen. Diese bemerkenswerten Insekten haben in der Regel ein pelziges Aussehen und die Weibchen sind mit einer Bauchbürste ausgestattet. Diese Bürste besteht aus langen, steifen Haaren, die schräg nach hinten abstehen und beim Sammeln von Pollen helfen.

Der Körperbau der Bauchsammelbienen ist gedrungen und der Hinterleib ist oft sehr breit, teils kugelförmig oder zylindrisch. Brust und Hinterleib sind auffallend durch eine Wespentaille miteinander verbunden. Die Bauchsammelbienen leben solitär und sind nicht parasitisch.

Alles in allem sind die Bauchsammelbienen eine faszinierende und einzigartige Familie von Hautflüglern, die aufgrund ihres auffälligen Aussehens und ihrer einzigartigen Eigenschaften weit verbreitet und geschätzt sind.

Scherenbienen (Chelostoma)

Die Scherenbienen sind aufgrund ihres auffälligen, langgestreckten und spärlich behaarten schwarzen Körpers unverwechselbar. Ihr Name leitet sich von den riesigen, kreisförmig gebogenen scherenartigen Mandibeln der Weibchen ab, die zusätzlich mit einer hellen, oft weißen Sammelbürste auf der Unterseite des Hinterleibs ausgestattet sind. Männchen unterscheiden sich durch Wülste oder Zacken an der Unterseite des Abdomens sowie am Hinterleibsende und sind in der Regel stärker behaart als die Weibchen. Die Scherenbienen produzieren nur eine Generation pro Jahr und bevorzugen in Deutschland spezifische Pflanzengattungen zum Leben und Nisten in vorhandenen Hohlräumen oberirdisch.

Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi)

Die Glockenblumen-Scherenbiene ist ein faszinierendes Insekt, das in Europa in Höhen von bis zu 2000 Metern zu Hause ist. Sie fühlt sich auf Mager- und Streuobstwiesen, an Waldrändern, Waldlichtungen sowie in Gärten und Parks wohl. Ihr Nest baut die Glockenblumen-Scherenbiene in vorhandenen Hohlräumen wie beispielsweise Totholz-Fraßgängen, Reetdächern oder hohlen Pflanzenstängeln. Pro Nistgang legt sie bis zu sechs Brutzellen an und verkleidet die Zellwände und den Nestverschluss mit einem Sand-Lehm-Gemisch. Zusätzlich werden kleine Steinchen in den noch feuchten Verschluss eingearbeitet. Die entwickelte Larve spinnt sich in der Brutzelle in einen weißlichen Kokon ein und überwintert dort, bis sie im Frühjahr als Biene schlüpft. Die Flugzeit der Glockenblumen-Scherenbiene beginnt im Juni und endet im August.

Bezug zu folgenden Pflanzen

Rundblättrige Glockenblume, Knäuel-Glockenblume, Wiesen-Glockenblume, Karpaten-Glockenblume, Breitblättrige Glockenblume, Pfirsichblättrige Glockenblume, Polster-Glockenblume, Acker-Glockenblume, Pyrenäen-Storchschnabel

Eine passende Nisthilfe finden Sie hier